Kirschblüten von der Tauschkutsche

Datum: 04.12.2022 13:00 Uhr
Ende: 04.12.2022 15:00 Uhr
Ort: NABU-Gelände
Vahrer Feldweg 185

Information

Barbarazweige gegen Spende Naturbücher-Tausch via Kutsche Abgabe von Gemüse, Kräutern und Jungpflanzen

(Bremen, den 23.11.22) Mit der Abgabe von Barbarazweigen weiht der NABU am Sonntag, den 4. Dezember, von 13 bis 15 Uhr seine „Tauschkutsche“ im Vahrer Feldweg ein. Auf einer alten Eselkutsche haben die Naturschützer Schränke für Fachbücher rund um die Natur aufgestellt und geben dort auch überschüssiges Gemüse ihrer Äcker gegen Spende ab. Jahreszeitlich passend geht es am Barbaratag um Kirschzweige, die genau zu Weihnachten zu blühen beginnen sollen.
„Wir bekommen immer wieder Bestimmungsbücher und sonstige Fachliteratur rund um den Garten, Tiere und Pflanzen geschenkt“, erklärt NABU-Geschäftsführer Sönke Hofmann, „Schränke zum Büchertausch gibt es ja schon einige. Wir möchten, dass die Besucher bei uns gezielt Naturbücher tauschen können, weniger Romane oder Gedichtbände.“ Während der Öffnungszeiten des NABU ist die Kutsche jederzeit erreichbar.
Und da auf der Kutsche noch Platz für weitere Kisten war, hat der NABU gleich ein Angebot überzähliger Produkte „eingebaut“. Hier gibt es neben Gemüse und Kräutern im Frühjahr auch Jungpflanzen und nun zu Weihnachten eben Barbarazweige. „Das ist eine alte, fast vergessene Weihnachtstradition“, erklärt Sönke Hofmann. Öffnen sich die in das warme Wohnzimmer gestellten Kirschblüten genau am Weihnachtsmorgen, verheißen sie ihrem Besitzer Glück für das nächste Jahr.
Die heilige Barbara war um 300 nach Christus eine Kaufmannstochter aus dem heutigen Izmet in der Türkei. Als sie zum Christentum übertrat, wurde sie in den Kerker gezerrt, dabei verfing sich ein Kirschzweig in ihrem Kleid. Mit etwas Wasser aus ihrer Trinkschale habe die spätere Heilige ihn benetzt und am Tage ihrer Hinrichtung öffneten sich die Blüten – ein Blühwunder mit naturwissenschaftlichem Hintergrund.
„Das Wunder funktioniert auch mit Apfel-, oder Pflaumenzweigen ganz gut“, verrät der gelernte Förster Hofmann, „in den drei Wochen vom 4. bis 25. Dezember sammeln die Knospen in etwa die Wärmesumme, die ihnen im Frühjahr sonst den biologisch richtigen Start anzeigt.“ Landwirte und Gärtner nennen den Effekt „Wachstumsgradtage“: Ab einer bestimmten Grundtemperatur werden die Temperaturen aufsummiert und sagen den besten Erntezeitpunkt voraus.
„Auch jenseits allen Glaubens und Esoterik zeigen Pflanzen hier wissenschaftlich nachweisbar, dass sie irgendwie Temperaturen fühlen und sich sogar merken können“, ist der Naturschützer beeindruckt. Selbst entmystifiziert eignen sich Barbarazweige demnach, um Kindern die Wunder der Natur näher zu bringen.

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